Galsan Tschinag-Brückenbauer zwischen Ost und West
Der mongolische Dichter, Schriftsteller und Schamane wuchs im Volk der Tuwa im Hohen Altai im Westen der Mongolei auf. Schon als Kind schrieb er Gedichte, die ihn bekannt machten. Sein großes Sprachtalent wurde erkannt und er erhielt ein Stipendium zum Germanistikstudium in Leipzig. Nach seinem Diplom begann er eine Lehrtätigkeit in der Universität seiner Heimat. Seine Kritik am kommunistischen Regime brachten ihn in große Schwierigkeiten. Er wurde von der UNI suspendiert und musste seine Texte geheim halten. Seit der politischen Wende lebt Galsa Tschinag als freier Autor und Schriftsteller in der Mongolei. Für seine intensiven Bemühungen um eine Verständigung zwischen den Kulturen wurde ihm 2002 das Bundesverdienstkreuz in Deutschland verliehen. Er ist Wanderer zwischen Ost und West und Botschafter einer anderen Kultur. Die Tuwa-Nomaden pflegen achtsamen Umgang mit der Erde und ihren Geschöpfen, tiefe Verehrung der Natur wird zu Dankbarkeit und spiritueller Haltung.
Mit dem Erlös seiner Lesereisen, seiner Bücher und mit Spenden unterstützt er sein Volk und finanziert die Rückkehr des im Kommunismus vertriebenen Stammes in seine angestammten Weidegebiete im Hohen Altai.
Inzwischen ist er durch seine Lesereisen in die verschiedenen Kontinente weltweit bekannt und hat für sein Lebenswerk viele Literaturpreise erhalten.