Imaels Orangen, Roman von Claire Hajaj
In den 60er Jahren geht er zum Studium und auf der Suche nach einem besseren Leben nach London. Dort begegnet er der Jüdin Judith, Tochter von Holocaust-Überlebenden. Sie verlieben sich und wagen gegen den Widerstand der Familien den Schritt in eine gemeinsame Zukunft. Nach der Geburt der Zwillinge könnte ihr Glück vollkommen sein, aber die zunehmenden grausamen Konflikte zwischen Israel und den Palästinensern dringen in die Familie ein und belasten die Beziehung zusehends. Besonders Salim gelingt es nicht, seine Vergangenheit zu vergessen. Der Wunsch, sein Haus zurückzubekommen, belastet die Familie immer mehr und lässt sie schließlich auseinanderbrechen.
Eine bewegende Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des sich immer mehr zuspitzenden Nahostkonflikts. Die Autorin ist Tochter einer jüdischen Mutter und eines Palästinenser und hat die Erlebnisse ihrer Eltern in die Geschichte eingearbeitet. Einfühlsam versucht sie beiden Seiten gerecht zu werden.
Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen, Alma Svaldi
Einstein in Zürich von Anatol Vitouch, 12 satirische Geschichten
Das Buch
Was hat Albert Einstein mit grün gefärbten Haaren in Zürich verloren? Kontrollieren die Zwerge den Drogenhandel in Lissabon wirklich nur bei Nacht? Und kann der indische Schachweltmeister Mahavishnu im Notfall auch Sudoku spielen? Das sind noch die gewöhnlicheren Fragen, die Anatol Vitouch aufwirft, um sie jedesmal logisch und überraschend zugleich zu beantworten. Noch die knappste Geschichte des Bandes setzt gekonnt ins Werk, was Literatur im besten Fall vermag: Lesern auf wenigen Seiten eine neue Welt zu erschließen.
Der Autor
Anatol Vitouch, Jahrgang 1984, studierte an der Wiener Filmakademie und schrieb jüngst eine „Tatort“-Folge im Auftrag des ORF. Er übersetzte den Roman „Alle Pferde des Königs“ der französischen Radikalanarchistin Michèle Bernstein. Gemeinsam mit Ondřej Cikán gründete er die literarische Vereinigung „Die Gruppe“. Das Literaturradio Ö1 widmete Vitouchs und Cikáns Lyrik 2012 eine eigene Sendung. 2013 erhielt Vitouch das Jahresstipendium der „literar mechana“.